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Prozessbeschreibung S1, P1, E1

Dieser Lerninhalt zeigt eine Ablaufbeschreibung für die Risikoerfassung und Bewertung bei der Aufnahme, Veränderung der pflegerischen Leistung z. B. oder nach einem Sturzereignis (P1, S1, E1).

Zielsetzung:
Jede : r Patient : in / Bewohner : in mit einem erhöhten Sturzrisiko erhält eine Sturzprophylaxe, die Stürze weitgehend verhindert und Sturzfolgen minimiert.

Begründung:
Stürze stellen insbesondere für ältere und kranke Menschen ein hohes Risiko dar. Sie gehen häufig mit schwerwiegenden Einschnitten in die bisherige Lebensführung einher, die von Wunden und Frakturen über Einschränkung des Bewegungsradius infolge verlorenen Vertrauens in die eigene Mobilität bis hin zur Aufgabe einer selbstständigen Lebensführung reichen. Durch rechtzeitige Einschätzung der individuellen Risikofaktoren, eine systematische Sturzerfassung, Information und Beratung von Patienten : innen / Bewohner : innen und Angehörigen sowie gemeinsame Maßnahmenplanung und Durchführung kann eine sichere Mobilität gefördert werden.

In der Ablaufbeschreibung für die Risiko- und Sturzprophylaxe werden die Strukturanforderung S, die Prozessstruktur P und die Ergebnisstruktur in ihren jeweiligen Phasen 1 – 6 zu geordnet.

Ablaufstruktur Sturzprophylaxe

Prozessbeschreibung S1, P1, E1

In der Prozessbeschreibung werden die Bereiche Struktur und Prozessqualität beschrieben.

D.h welche Anforderungen werden bei der Umsetzung an die Pflegefachkraft gestellt S = Strukturqualität, was sind die Aufgaben P = Prozessqualität und die Ergebnisqualität E, also wie kann die Umsetzung des Prozesses evaluiert und festgehalten werden.

Aufnahme – Anforderung an Pflegefachkraft – was ist zu tun S1 und P1 mit Ergebnis E1

Innerhalb der ersten 48 Stunden nach der Aufnahme erfolgt eine Risikoeinschätzung anhand der erfassten Informationen der SIS, der Fremdanamnese und der pflegefachlichen Einschätzung.
Die Dokumentation erfolgt Themenfeldbezogen in der Risikoerfassung der SIS – d. h. bei einem beschriebenen Risikofaktor in den Themenfeldern erfolgt die Dokumentation in der jeweiligen Spalte der Risikoerfassung.

Um eine differenzierte Risikoerfassung vorzunehmen, kann der Risikoerhebungsbogen aus den Assessments zur Hilfe hinzugezogen werden. Eine pflegefachliche Einschätzung ist jedoch ausreichend.

Bei Aufnahme oder nach einem Sturzereignis erfolgt die Risikoerfassung auf Grundlage von S1 und P1 mit dem Ergebnis E1.

Die Pflegefachkraft S1

  • verfügt über aktuelles Wissen zur Identifikation des Sturzrisikos.

Die Pflegefachkraft P1

  • identifiziert unmittelbar zu Beginn des pflegerischen Auftrages systematisch die personen-, medikamenten- und umgebungsbezogenen Sturzrisikofaktoren aller Patient : innen / Bewohner : innen, bei denen ein Sturzrisiko nicht ausgeschlossen werden kann und überprüft die Einschätzung des Sturzrisikos bei Veränderungen der Pflegesituation und nach einem Sturz.

E1

  • verlangt das Vorliegen einer aktuellen, systematischen Erfassung des Sturzrisikos.
Prozessbeschreibung S1, P1, E1
Diese Abbildung zeigt einen Screenschot des Programms CGM.
Prozessbeschreibung S1, P1, E1
Auch diese Abbildung zeigt die CGM-Software und wie sie bei der Sturzprophylaxe eingesetzt werden kann.