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Die Auswertung auf Basis des Assessment im Schmerzmanagement in der Pflege

Dieser Lerninhalt behandelt die Thematik der Auswertung auf Basis des Assessment im Schmerzmanagement in der Pflege.

Auf Grundlage der im Assessment gewonnenen Informationen ist zu klären:

  • ob es sich um akute und / oder chronische Schmerzen handelt
  • ob die Situation als stabil oder instabil zu bewerten ist

Wichtig ist, dass aus der Dokumentation eindeutig hervorgeht, welche Schmerzarten (akut, chronisch oder beides) vorliegen, und ob die Schmerzsituation stabil oder instabil ist.

Ggf. liegen an mehreren Orten unterschiedliche Schmerzarten und -intensitäten vor.

Akuter Schmerz

Chronischer Schmerz

Akuter Schmerz ist ein

  • plötzlich auftretender und einen begrenzten Zeitraum andauernder Schmerz,
  • der in einem offensichtlichen und direkten Zusammenhang mit einer Gewebe- und Organschädigung steht.
  • Er nimmt eine lebenserhaltende Alarm- und Schutzfunktion ein, die sich auch durch physiologische Begleiterscheinungen zeigt, z.B.:
    • Anstieg des Blutdruck, des Pulses und der Atemfrequenz.

Von chronischem Schmerz spricht man,

  • wenn er länger als drei Monate anhält.

Wichtig ist, dass dies nicht im Sinne eines exakten Zeitpunktes verstanden wird, sondern der Übergang von akutem zu chronischem Schmerz als fließend und am individuellen Schmerz- und Krankheitserleben ausgerichtet erkannt wird.

Stabile Schmerzsituation

Von einer stabilen Schmerzsituation kann zudem gesprochen werden, wenn:

  • eine Schmerzsituation ohne Überschreiten des individuellen Schmerzmaßes vorliegt oder die Fremdeinschätzung und die damit verbundene Analyse des Verhaltens bzw. der Verhaltensveränderungen keinen Verdacht auf Schmerzen nahelegen,
  • eine abhängig von der gesundheitlichen Situation akzeptable Funktionalität und Mobilität vorliegt,
  • für mögliche Krisen und Komplikationen Strategien zur Bewältigung bekannt sind,
  • keine unerwünschten Nebenwirkungen der Therapien und Komplikationen der Erkrankung auftreten.
Die Auswertung auf Basis des Assessment im Schmerzmanagement in der Pflege

Instabile Schmerzsituation

Von einer instabilen Schmerzsituation kann gesprochen werden, wenn:

  • die Schmerzsituation und -linderung dauerhaft nicht einer akzeptablen Situation entspricht,
  • gesundheitsbezogene oder alltagsbezogene Krisen auftreten oder noch nicht wieder durch eine akzeptable Situation abgelöst wurden und Versorgungsbrüche entstehen,
  • Komplikationen mit der oder durch die Therapie oder deren Nebenwirkungen auftreten,
  • durch die Schmerzsituation eine Einbuße an Lebensqualität, Funktionalität oder sozialer Teilhabe entstanden ist, die nicht mehr dem direkt geäußerten oder mutmaßlichen Willen des Menschen mit Schmerzen entspricht.

Sofern nicht eindeutig eine stabile Schmerzsituation vorliegt, sollte von einer instabilen Schmerzsituation ausgegangen und entsprechend vorgegangen werden.