Dieser Lerninhalt beschäftigt sich damit, was unter einem Wegeunfall genau zu verstehen ist und wann ein Versicherungsschutz besteht.
Was ist ein Wegeunfall?
- Ein Wegeunfall ist ein Unfall, den eine versicherte Person auf einem zusammenhängenden Weg von und zu dem Ort der versicherten Tätigkeit erleidet.
- Der versicherte Weg beginnt mit dem Verlassen der Außentür des Wohngebäudes und endet mit dem Durchschreiten der Außentür des Zielortes.
- Die Wahl des Verkehrsmittels steht den Versicherten dabei frei.
- Versichert ist grundsätzlich der unmittelbare Weg. Dabei handelt es sich nicht zwingend um den kürzesten oder schnellsten Weg. Auch der verkehrsgerechte Weg, zum Beispiel bei Umleitungen oder Stau, ist versichert.
Versicherungsschutz bei nicht direktem Weg
Abweichungen vom unmittelbaren Weg zur Arbeit können nötig werden, zum Beispiel:
- um Kinder in einer Betreuung unterzubringen, damit einer Berufstätigkeit nachgegangen werden kann oder bei Fahrgemeinschaften. Diese Wege sind ebenfalls gesetzlich unfallversichert.
Abweichungen vom unmittelbaren Weg können sein, wenn eine Unterkunft (Hotel) bei einer Dienstreise aufgesucht wird.
- Auf Wegeabweichungen aus anderen Gründen (zum Beispiel zum Einkaufen, Besuch von Freund : innen, etc.) besteht kein Versicherungsschutz.
- Der Versicherungsschutz beginnt dann erst, wenn der Weg zum ursprünglichen Ziel wieder aufgenommen wird. Dauert die private Wegeunterbrechung länger als zwei Stunden, besteht für den gesamten restlichen Heimweg kein Versicherungsschutz mehr.
Versicherungsschutz Beispiele:
Auf dem Weg von der Arbeitsstätte / dem Arbeitsplatz zur Kantine / in den Supermarkt besteht Versicherungsschutz.
In der Kantine / dem Supermarkt besteht kein Versicherungsschutz, wenn es eine eigenwirtschaftliche Tätigkeit ist.
In der Raucher : innenpause besteht kein Versicherungsschutz, da es ist eine eigenwirtschaftliche Tätigkeit ist.
Auf der Toilette besteht kein Versicherungsschutz, da es eine eigenwirtschaftliche Tätigkeit ist.
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