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Sicherheit personenbezogener Daten

Technische und organisatorische Maßnahmen (TOM) zum Schutz personenbezogener Daten vor Missbrauch und Datenlecks

In dieser Schulungseinheit konzentrieren wir uns auf die Sicherheit personenbezogener Daten. Wir erkunden, welche technischen und organisatorischen Maßnahmen (TOM) Softwareentwickler implementieren sollten, um personenbezogene Daten vor Missbrauch und Datenlecks zu schützen. 

Grundverständnis Datensicherheit 

Bevor wir in spezifische Maßnahmen eintauchen, ist es wichtig, ein grundlegendes Verständnis dafür zu entwickeln, was personenbezogene Daten sind und warum sie geschützt werden müssen.

Personenbezogene Daten sind alle Informationen, die direkt oder indirekt eine natürliche Person identifizieren können. Der Schutz dieser Daten ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch eine Frage der ethischen Verantwortung gegenüber Nutzerinnen und Nutzern. 

Technische Schutzmaßnahmen 

Verschlüsselung 

  • Datenübertragung: SSL/TLS-Verschlüsselung sollte standardmäßig für alle über das Internet übertragenen Daten verwendet werden. 
  • Datenruhe: Verschlüsselung von Daten auf Servern und in Datenbanken, um Zugriffe durch Unbefugte zu verhindern

Zugriffskontrollen 

  • Authentifizierung: Starke Authentifizierungsmethoden, z. B. Mehr-Faktor-Authentifizierung, sollten eingesetzt werden, um sicherzustellen, dass nur berechtigte Personen Zugang zu sensiblen Daten haben. 
  • Berechtigungsmanagement: Minimierung des Zugriffs auf personenbezogene Daten durch die Einrichtung von Rollen und Berechtigungen

Datensicherung und Integrität 

  • Back-up: Regelmäßige Back-ups von Daten, um im Falle eines Datenverlusts eine Wiederherstellung zu ermöglichen
  • Integritätsprüfungen: Einsatz von Hashing und anderen Integritätsprüfungsmechanismen, um Manipulationen an Daten aufzudecken

Organisatorische Schutzmaßnahmen 

Datenschutz-Richtlinien 

  • Richtlinienentwicklung: Erstellen klarer Datenschutz-Richtlinien, die die Handhabung personenbezogener Daten innerhalb der Organisation regeln
  • Schulungen: Regelmäßige Datenschutz-Schulungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um das Bewusstsein für die Bedeutung des Datenschutzes zu schärfen

Datenschutz-Folgenabschätzung 

  • Risikobewertung: Durchführung von Datenschutz-Folgenabschätzungen für neue Projekte oder bei größeren Veränderungen an bestehenden Systemen. 

Vorfalldokumentation und -reaktion 

  • Reaktionsplan: Entwicklung und Implementierung eines Incident-Response-Plans für den Fall von Datenlecks oder Sicherheitsverletzungen
  • Dokumentation: Protokollierung aller Vorfälle und Maßnahmen, die zur Behebung ergriffen wurden

Best Practices in der Softwareentwicklung 

Sicherer Entwicklungslebenszyklus 

  • Implementierung eines sicheren Softwareentwicklungs-Lebenszyklus (SDLC), der Sicherheitsüberlegungen in jeder Phase des Entwicklungsprozesses berücksichtigt

Regelmäßige Sicherheitsaudits und -tests 

  • Durchführung von Penetrationstests, Code-Reviews und Sicherheitsaudits, um Schwachstellen frühzeitig zu identifizieren und zu beheben

Datenschutz durch Technikgestaltung (Privacy by Design) 

  • Integration von Datenschutz-Maßnahmen ab dem ersten Entwurf einer Anwendung oder eines Systems

Abschließende Gedanken 

Die Implementierung der genannten Maßnahmen erfordert ein tiefes technisches Verständnis sowie ein großes organisatorisches Engagement. Softwareentwickler müssen kontinuierlich aktuelle Sicherheitstrends und -bedrohungen verfolgen und ihre Kenntnisse stetig erweitern.