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Meldewege / Kanäle für Meldungen

Gemäß § 16 Abs. 1 Satz 4 des Hinweisgeberschutzgesetzes (HinSchG) sollte die interne Meldestelle die Bearbeitung von anonymen Meldungen ermöglichen. Die Verarbeitung solcher Meldungen ist Teil der erlaubten Datenverarbeitungen und gehört zu den Aufgaben der Meldestelle. Darüber hinaus kann es durch Spezialgesetze erforderlich sein, Meldungen anonym abzugeben.

Persönliche Meldung

Die meldende Person sucht persönlich die Meldestellenbeauftragte, den Meldestellenbeauftragten auf und gibt die Meldung persönlich ab. Dies entspricht am besten dem menschlichen Naturell: die Möglichkeit, den Ärger direkt zu äußern.

Vorteil: In der persönlichen Kommunikation ist eine umfassende Beurteilung des Falls möglich.

Nachteil: Anonymität ist hier besonders schwer sicherzustellen.

Meldung per Telefon

Vorteil: Bietet eine gewisse Anonymität und ermöglicht sofortige Rückfragen zum Fall.

Nachteil: Telefonnummern werden standardmäßig übermittelt und bei Anrufen aus der Organisation könnte der Anruf im Verbindungsprotokoll erscheinen. Durch geschickte Fragen könnte die Identität herausgefunden werden, was die Vertraulichkeit gefährden würde.

Meldung per Brief

Vorteil: Bietet ebenfalls eine gewisse Anonymität, wenn die meldende Person vorsichtig formuliert und keinen Absender angibt.

Nachteil: Es ist keine Kommunikation ohne Aufgabe der Anonymität möglich. Eingangsbestätigungen und Fortschrittsberichte können nicht (anonym) übermittelt werden.

Meldung über ein Online-Portal

Vorteil: Vollständige Anonymität kann gewährleistet werden, wenn die meldende Person vorsichtig formuliert. Eingangsbestätigungen und Fortschrittsberichte können bereitgestellt werden. Die meldende Person kann Dokumente einsehen und bei Bedarf vertiefende Fragen stellen, ohne ihre Anonymität aufzugeben. Der gesamte Fall wird automatisch dokumentiert bzw. kann vollständig mit Kommentaren und Stellungnahmen festgehalten werden.

Nachteil: Der/Die Meldestellenbeauftragte kann die meldende Person nur unzureichend einschätzen, da der persönliche Eindruck fehlt.

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